Viele Wege führen nach Monsanto –

Monsanto im District Castelo Branco gehört zu den 12 historischen Dörfern und gilt als portugiesischstes Dorf Portugals. Uns zog dieser Orte so sehr in den Bann, dass wir bereits einige Male dort verbrachten.

Seid ihr mit dem Wohnmobil unterwegs bleibt euch eine Wanderung oder eine Busfahrt nicht erspart. Ehrlich gesagt, würden wir nicht einmal mit einem Smart ins Bergdorf fahren.

Unsere erste Wanderung startet im Dorf

Viele Wege führen nach Monsanto. Bei unserem ersten Besuch fahren wir in das Dorf Relva, welches unterhalb Monsantos liegt. Das Wohnmobil parken wir direkt auf dem Dorfplatz bei N40.045904 W-7.115920. Nun haben wir die Möglichkeit, den Bus zu nehmen und uns ganz bequem bis nach oben befördern zu lassen. Ebenfalls können wir die Straße entlang bis nach oben gehen. Keine  schöne Vorstellung für uns.

Wir entscheiden uns daher für eine andere Variante und nehmen den Wanderweg der hinter dem Dorf (N40.046553 W-7.117670) beginnt und landen direkt am Eingangstor nahe des Friedhofes. Es geht natürlich bergauf, trotz allem ist diese Wanderung leicht und für Menschen ohne Kondition machbar. Der Weg ist breit und meist asphaltiert, so dass ein Buggy mitgenommen werden kann.

Unsere nächsten Wanderungen mit Startpunkt Capela de São Pedro

Bei unseren nächsten Besuchen parken wir an einem friedvollen Ort, der Capela de São Pedro bei N40.035166 W-7.119180, Anfahrtsweg über Carroqueiro wählen, (Weg und Parkmöglichkeiten auch für große Wohnmobile geeignet) und können uns erst Tage später zum Weiterfahren aufraffen. Ehrlich gesagt nur, weil wir Wasser brauchen.

Von der kleinen Kapelle führen 2 Wege nach oben. Am Parkplatz weist ein Wegweiser auf den gelb/roten Wanderweg PR 5. Nach einigen Metern kommt bereits der zweite Wegweiser: Links Castelo und Rechts Pedra Bolideira

Der linke Weg zum Castelo

Am ersten Tag biegen wir links ab. Der Weg führt durch die Korkeichenwälder und die riesigen Granitfelsen.

Am Wegesrand grüßen uns Ziegen. Der Weg ist steil und zeitweise sehr anstrengend. Eine gute Kondition oder Pausen sind Pflicht. Die Fernsicht atemberaubend. Tatsächlich endet der Weg nicht am Castelo, sondern an einem Nebeneingang im Dorf. Bis zum Castelo sind noch einige Höhenmeter zu bewältigen.

Der rechte Weg zum Castelo über Pedra Bolideira

Am zweiten Tag biegen wir rechts ab und folgen dem Weg Pedra Bolideira. Die Steine finden wir leider nicht und entschließen spontan uns weiter links zu halten und Richtung Monsanto zu gehen.

Diese Abzweigung ist leicht zu übersehen, da sie nicht ausgeschildert ist. An dem Punkt, wo es bergab geht und plötzlich der Weg blau/weiß markiert ist, seid ihr jedenfalls falsch und müsst einfach nur in die andere Richtung, sozusagen bergauf gehen. Nach kurzer Zeit folgt dann auch ein Wegweiser. Dieser Weg hat es in sich und sollte nur bei trockenem Wetter gegangen werden.

Ebenfalls ist absolute Trittsicherheit erforderlich. Der Weg ist schmal und sehr sehr steil, an einer Stelle gibt es eine Kette als Handlauf und es muss auf dem Felsen balanciert werden. Eine Herausforderung für mich und meine Höhenangst.

Der Ausblick von diesem Wanderweg ist allerdings der schönste von allen Varianten. Er endet lustigerweise an gleicher Stelle am Dorf wie unser gestriger Weg.

Lohnt sich ein Monsanto Besuch?

Nun, wir hätten die Qualen des Aufstiegs nicht so oft auf uns genommen, wenn es nicht so wäre.

Die in die Felsen gebauten Häuser passen sich perfekt in die Natur ein und wir fragen uns jedes Mal, ob die Häuser oder Felsen zuerst hier waren.

Man kommt sich vor wie in einer anderen Welt. Die Häuser erinnern an Hobbithöhlen oder Schlumpfbehausungen.

Durch die Touristenmassen, die im Sommer das Dorf besuchen, empfehlen wir eine Besichtigung in der Nebensaison.

Das Dorf lebt, es wohnen viele Menschen dort und die Bars haben auch im Februar geöffnet. Die Preise in den Bars sind für portugiesische Verhältnisse sehr hoch. Trotz allem war es zu verlockend sich einen Kaffee auf der „Felsenterrasse“ servieren zu lassen.

Bis zum Castelo liefen wir nur ein einziges Mal. Der Aufstieg lohnt sich vor allem bei klarem Wetter mit Weitsicht.

Monsanto ist ein Erlebnis für jeden Portugalbesucher.

Sonnige Grüße und eine entspannte Wanderung wünscht Rosi