Nonverbale Verständigung…
Wörter sind unwahr. Alles was ich schreibe und spreche, ist unwahr. Wörter sind unwahr bis der Empfänger, also du, sie als wahr empfindest, sie dich berühren und du ihnen Glauben schenkst. Den Wahrheitsgehalt eines Wortes bestimmt ausschließlich der „Hörende“.
Worte haben eine gewaltige Kraft. Sie können heilen oder zerstören. Worte erzeugen Missverständnisse. Worte kommen selten beim Hörer so an, wie du sie gemeint hast. Sich an das Gesagte zu erinnern, gelingt nur für eine begrenzte Zeit. In einem Streit wird dir das klar. Es hagelt Vorwürfe, nie höre man zu und das habe man so niemals gesagt.
Emotionen leben wir selten, stattdessen verbalisieren wir sie und starten den Versuch sie rational zu erklären. Suchen nach Anleitungen und teils zweifelhaften Methoden, die beim be- und verarbeiten von Gefühlen helfen.
Mit Worten wollen wir unser SEIN erklären. Mit Worten begeben wir uns in die Spiritualität. Mit Worten wollen wir Selbstfindung erreichen.
Obwohl Worte nur Schall und Rauch sind, begründen wir auf ihnen zwischenmenschliche Beziehungen, strukturieren unser Leben und trauen ihnen mehr als unseren Gefühlen. Ich bediene mich gern der Worte, letztendlich auch, um diesen Text zu verfassen, doch meinen Gefühlen traue ich mehr als Worten.
Ich höre nicht die Worte meines Gegenübers, weil ich weiß, dass ich sie sowieso nicht verstehe. Ich schaue tiefer und versuche zu fühlen, was hinter den Worten steckt. Ich versuche die Gefühle wahrzunehmen, lasse mich auf mein Gegenüber ein. Was fühle ich jetzt und in diesem Moment. Nicht gestern, nicht vor einer Stunde und nicht morgen. Sondern JETZT. An meine Worte werde ich mich schon morgen nicht mehr erinnern, doch dass ich dich liebe, werde ich ewig spüren.
Ich träume von einer Welt in der die Worte ihren Wert und ihre Bedeutung verlieren. Eine Welt in der die Menschen sich gegenseitig fühlen. Den Schmerz, die Traurigkeit, die Freude, die Wut, das Glück, die Ängste, die Lust und viele viele Gefühle mehr…. Eine Welt, in der es keiner Worte bedarf.