Eine Reise zu brennenden Oberschenkeln
I did it! Und ich bin mächtig stolz darauf. Vor einigen Monaten las ich über den Paiva Walkway und zweifelte, ob wir das schaffen. Ich bin durchaus lange Wandertouren gewohnt und auch Luna machen lange Treckingtouren nichts aus. Warum also mache ich mir ums unsere Kondition Gedanken, wenn es um lächerliche 9 km geht?
Der paiva walkway wird gern als Himmelsleiter über dem Abgrund bezeichnet. Normalerweise könnte man in der Schlucht des Paiva nicht wandern. Der Holzbohlenweg (walkway) schlängelt sich in unterschiedlichen Höhen am Paiva entlang und ermöglicht ein unvergessliches Erlebnis. Doch genau diese Höhenunterschiede lassen den Angstschweiß bei mir laufen.
Für den Walkway selbst benötigt man ein Ticket, da nur eine begrenzte Anzahl Menschen auf dem Bohlenweg erlaubt sind. Dieses kann ausschließlich online HIER gebucht werden. Kosten 1 EUR pro Person.
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Paiva Walkway anzugehen: Von Espiunca N40.993283 W-8.214263 und von Areinho N40.955894 W-8.178223 . An beiden Stellen können Wohnmobile (auch große) unproblematisch geparkt werden.
Wir starten in Areinho. Bis zum Start des Walkway geht es steil bergab und 15 min später stehen wir vor Kilometer 0. Noch sieht alles harmlos aus. Nach weiteren 15 min gilt der erste Höhenunterschied zu überwinden, im Klartext: 400 Treppenstufen müssen erklommen werden. Ich weiß nicht wirklich wie lange wir dafür brauchten, oben angekommen fühlte ich meine Beine nicht mehr und war sehr erschöpft. Dass wir mittlerweile knapp 30 Grad und knallenden Sonne hatten, machte das Ganze nicht einfacher.
Im weiteren Verlauf geht es wiederholt Treppen hoch, Treppen runter. Kräftezehrend, ungewohnt, erschöpfend. Die Aussicht, die sich uns bietet, ist jeden Schmerz wert. Der rauschende Paiva unter uns, Insekten und Reptilien in den schillerndsten Farben. Riesige Wasserfälle kreuzen unseren Weg und an 3 Stellen können wir in dem Fluss baden.
Nach 5 Stunden erreichen wir das Ziel in Espiunca und bleiben bis abends an der praia fluvial und ruhen uns aus. Natürlich könnten wir wieder zu unserem Wohnmobil zurückgehen. Doch ich weigere mich auch nur einen einzigen Schritt auf den Walkway zu setzen. Wir nehmen uns ein Taxi, dass uns zum Parkplatz zurückfährt (Kosten: 17 EUR).
Heute habe ich einen Wahnsinnsmuskelkater. Das war auch nicht anders zu erwarten.