Die Seele baumelt…
Die letzten Tage in Frankreich verbrachten wir am Strand. An die Wärme muss ich mich erst noch gewöhnen. Mein Körper ist auf Herbst/Winter eingestellt und kämpft manchmal sehr mit den sommerlichen Temperaturen.
Gestern zog ein Sandsturm über uns hinweg und wir flüchteten ins „Hinterland“ und verbrachten die Nacht zwischen Weinbergen, Pinien und Olivenbäumen.
Heute überquerten wir die Grenze und sind nun in Spanien.
Als wir losfuhren, sah ich „merkwürdige Wolken“. Irgendwann begriff ich, dass die Wolken, die Pyrenäen einhüllten. Es sah so wunderschön aus. Von Anbeginn der Reise hatte ich Respekt vor den Pyrenäen. Ihr gigantischer Anblick verstärkte es. Andorra hatten wir bereits vor einigen Tagen von unserer Reiseliste gestrichen. Wohnmobile werden gern vom Zoll herausgepickt und durchsucht, ob vielleicht Alkohol oder Zigaretten geschmuggelt werden. Ich hatte keinerlei Lust, dass fremde Menschen in meinen Sachen rumwühlen.
Nun sitze ich in Katalonien und vermisse bereits das camperfreundliche Frankreich. Man überquert eine nicht sichtbare Grenze, doch der Unterschied zwischen den beiden Ländern ist für Camper deutlich spürbar. Die ständige Präsenz der policia local und der guardia civil verunsichert mich. Ich befinde mich jetzt in einem Land, dessen Sprache mir nicht fremd ist und habe trotz meiner anfänglichen Ablehnung Frankreich in mein Herz geschlossen. Eine großartige Landschaft, unglaublich liebenswerte Menschen und erstklassige Weine. Ich habe mich quer durch Frankreich gesoffen 😉 Und in der Burgund könnte ich tatsächlich leben.
In den letzten Tagen habe ich festgestellt, dass ich 2 Dinge „bereue“. Das 1. verrate ich nicht, das 2. ist, dass wir die Fahrräder mitgenommen haben. Völlig unnötiger Ballast und mit den vielen verkehrsberuhigenden „Huckeln“ in Frankreich ein Stressfaktor. Wird in Spanien nicht besser werden.
Was ich mir wünsche: Ein Allradwohnmobil.
Was ich vermisse: Menschen, die ich liebe, die Pferde, die Meerschweine, einen Gürtel (meine Hose rutscht) und ein Spritzschutz für die Pfanne (zu Hause vergessen). Mein Blick nach Deutschland: Bisher will ich nicht zurück.
Was ich gern machen würde: Ein Jahr lang einen Weinbauern über die Schulter schauen und helfen. Von der Pflege der Weinstöcke bis zur Ernte und Kelterei. Und bei der Olivenernte helfen. Ich will die Bäume schütteln.
Was ich zu schätzen gelernt habe: Trinkwasser/Frischwasser, das Solarpanel und unser Trennklo.
Wie ich mich auf 10 qm fühle: Saugut. Bei der Wärme findet das Leben draußen statt und Peter dient nur zum Schlafen, Kochen und Fahren. Der Hausputz ist in 15 min erledigt. Mir fehlt lediglich die Möglichkeit zur Zweisamkeit.
Draußen ist es dunkel und Luna fragt, ob ich schon mal jemanden „weggesungen“ habe. Hmm, ehrliche Antwort? Bisher rannte jeder davon, wenn ich singe. Was will sie mir damit nur sagen? Buenas noches!