Kleine Morgensterne in den Fußsohlen
Mittlerweile erreichen wir „Stellplätze“ auf denen das Nivellieren des Wohnmobils nicht mittels Keile geschieht, sondern mittels Klappspaten und Löcher buddeln, um auf keinen Fall den Anschein des Freien-Campens zu erwecken. Je südlicher wir kommen, desto voller (und schöner) sind diese Plätze und es herrscht ein reges Multikultitreiben, was sich bei mir in einem Kauderwelsch aus Deutsch/Englisch/Spanisch und französischen Puzzelteilen äußert. Ziemlich grauenhaft. Luna hingegen unterscheidet klar und deutlich zwischen französisch, englisch, deutsch, spanisch. Sie weiß genau, welche Sprache gerade gesprochen wird und gestern hat sie mir, ganz unbemerkt, ein kurzes englisches Gespräch korrekt übersetzt. Sehr beeindruckend.
Nachdem wir in der letzten Woche auf der Hut vor Skorpionen waren und glücklicherweise nicht erwischt wurden, machten Luna und ich Bekanntschaft mit der Arschlochpflanze. Ein unscheinbarer Bodendecker im Sand/Kies mit schmerzbringenden Samen. Nichtsahnend liefen wir an den Strand und blieben nach einigen Schritten schmerzverzerrt stehen. Es fühlte sich wie tausend Nadeln in unseren Fußsohlen an. Schnell war klar, wir hatten Dornen in den Füßen und befanden uns in einer Zwickmühle. Weitergehen ging vor Schmerzen nicht, hinsetzen ging auch nicht, dann sieht unser Popo ebenfalls wie ein Kaktus aus. Also Zähne zusammenbeißen und in akrobatischer Eleganz auf den Beton flüchten. Da sahen wir das ganze Dilemma. Es steckten in jedem Fuß zwischen 20 und 30 fingernagelgroße „Morgensterne“. Diese Pflanze hat wirkliche eine merkwürdige Art ihre Samen zu verbreiten und egal wie sie wirklich heißt: Sie ist eine Arschlochpflanze.
Ansonsten: Es ist heiß und ohne täglich mehrmals ins Meer zu springen, ist es kaum zu ertragen. Von der Sonne bekomme ich bereits Ausschlag und die Zikaden sind wirklich laut. Letzte Nacht saß eine direkt vor meinem Schlafzimmerfenster und zirpte mir ins Ohr. Jedes Mal, wenn ich das Licht anmachte, um sie rauszuschmeißen, hörte sie auf und ich konnte sie nirgends entdecken. Unverschämt.
Und mit welchen Problemen schlagt ihr euch so rum?
…mit typisch deutschen, wie z. B. die Sommerklamotten endgültig in den Schrank zu packen, für dieses Jahr… 😉