Wir fahren weiter…
(Während ich diesen Beitrag schrieb, wanderten meine Augen ab und an aufs Meer und ich dachte: Was für merkwürdige Wellen dort hinten bis es endlich „click“ machte. Keine Wellen, Delfine. Zwar nur mit Fernglas zu erkennen, aber mein großer Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Ich habe freie Delfine gesehen.)
Ich kann nicht genug vom Meer bekommen und es wird auch gar nicht langweilig. Nachdem die morgendlichen Temperaturen sich bei 18-20 Grad einpegelten und ich tatsächlich fror, verließen wir unseren geliebten Stellplatz an der Playa Azohia und machten einen Abstecher zur legendären „Ziegenwiese.“ (Ein seit Ewigkeiten illegaler Überwinterungsplatz direkt am Meer, dessen Duldung offenbar ein Ende gefunden hat.) Wie es mir dort gefallen hat? Ich sag mal so, eine Nacht reichte. Peters Motor wurde für unsere Verhältnisse sehr früh zum Laufen gebracht, nämlich schon um 10 Uhr. Kurz nach Abfahrt winkte uns die Policia heraus. Das ist erstmal ein Schreck. Doch unser Goldlöckchen auf dem Rücksitz hat uns gerettet. Noch bevor wir herausfanden, was Sache ist, winkte Luna lächelnd aus dem Fenster und wir bekamen das Zeichen, einfach weiterzufahren.
Nun liegt mir Andalusien unter den Füßen. Eine traumhafte Landschaft. Doch ich merke, es zieht mich weiter Richtung Portugal.
In den letzten Tagen hat Luna mal eben so nebenbei zwischen den Wellen schwimmen gelernt. Sie hat es sich selbst beigebracht und rief plötzlich, „Ich schwimme“. Ich dachte sie veräppelt mich und läuft mit den Knien am Grund. Nö, dem war nicht so. Sie schwamm.
Auch trainierten wir in den letzten Tagen das Verhalten in einer anderen Situation. Wir wurden Zeuge, wie ein Straßenhund einen Menschen angriff. Es war ein großer Schock. Der Straßenhund griff eigentlich nur den Hund des Menschen an, aber der Mensch reagierte falsch und nahm seinen Hund auf den Arm. Die Bilder vergesse ich vermutlich nie wieder. Somit zeigten wir Luna wieder und wieder, wie sie sich auf den Boden zu legen hat, um den größtmöglichen Schutz vor Bissen zu erzielen. Ich hoffe, sie wird es nie gebrauchen müssen. (Nachtrag: Doch brauchte sie 1 Jahr später als sie in Spanien von einem Hund angegriffen und in den Oberschenkel gebissen wurde.)
Ansonsten kann ich gar nicht glauben, dass ich schon 1 Monat unterwegs bin. Nach wie vor steht das Trennklo auf Platz 1 meiner Dinge, die ich nicht missen möchte. Dicht gefolgt vom Omnia Backofen. Dieses kleine Teil hat uns Umtriebigen schon das ein oder andere Mal ein leckeres Brot, eine Pizza oder gar Kuchen gezaubert, wenn wir tagelang an keiner Einkaufsmöglichkeit vorbeikamen.