Durch die Sierra Nevada nach Alhama de Granada
Die Berg- und Talfahrt war definitiv ein Abenteuer, aber Peter hat die 2000 m geknackt als würde er nie etwas anderes machen. Ein Hoch auf den 30-jährigen. Die Straßen waren wie vermutet. Von der Breite her deutlich Einbahnstraßenniveau, sind natürlich keine und Gegenverkehr ist das Schlimmste, was passieren kann. Leitplanken werden auch überbewertet und an manchen Stellen geht es einige 100 m in die Tiefe. Manchmal wird die Straße durch freilaufende Kühe blockiert. Interessant auch die Verkehrsschilder, die einen alle 100 m darauf hinweisen, vor jeder Kurve die Hupe zu bedienen, damit man hört, wenn bereits jemand im Kurvenbereich fährt. Bei 2000 m Höhe ist sicherlich jedem vorstellbar, dass die gesamte Strecke nur aus Kurven besteht und die Hupe somit im Dauerbetrieb ist.
Ganz oben wurde ich dann mit Minusgraden und dick zugefrorenen Pfützen begrüßt. War das kalt. Die Nacht auf 1200 m war schon eisig.
Das Quellwasser vom höchsten Punkt ist nun in unsere Tanks verfüllt und schmeckt ausgesprochen frisch und lecker.
Ganz nebenbei wurde auf dem Höhenflug „Luft (druck)“ sichtbar gemacht. Auf Meeresniveau unsere Wasserflaschen/kanister zugedreht. Auf 2000 m Höhe hatten sie sich aufgebläht wie Ballons und beim Öffnen zischte die Luft heraus und teilweise flog der Deckel mit Schwung durch das Wohnmobil. Andersherum funktionierte es auch. Auf 2000 m die dünne Luft eingefangen und auf 0 m waren die Flaschen und Kanister völlig zusammengezogen. Sahen aus wie zerknüllt. Physik zum Anfassen.
Die Nacht verbrachten wir auf nur 800 m Höhe an einem herrlichen Stausee. Tagsüber T-Shirt und nachts dicke Socken und Pullover.
Die Distanz zum Meer beträgt gerade 30 km, doch durch den Höhenunterschied ist ein gravierender Temperaturunterschied zu spüren. Jetzt bin ich wieder am Meer und die Heizung kann ausgeschaltet bleiben.
Heute morgen haben wir uns ein besonderes Erlebnis gegönnt. Die heiße Quelle in Alhama de Granada. Die letzten 2 km zur Quelle waren heftig. Links und rechts hohe Felsen oder tiefe Schluchten und die Straße nur autobreit, natürlich mit Gegenverkehr. Aber die Quelle entschädigte. 40 Grad warmes Wasser lud uns zum stundenlangen Baden ein bis wir ganz verschrumpelt waren. Wäre die Parkplatzsituation dort eine andere, würde ich glatt nochmal hinfahren.
Nun hat uns die Küste Südspaniens wieder. Ich vermisse die Einsamkeit in den Bergen, denn die freien Stehplätze an der Küste sind dicht besiedelt. Ich denke um die 50 Mobile stehen mit uns hier. So hatte ich es mir nicht vorgestellt.
Und den heißen Quellen in Santa Fe widme ich einen Extrabeitrag.