Tarifa: Hier könnte ich sesshaft werden
Als ich an der Playa de los Lances vor 8 Tagen einfuhr, waren meine Gedanken gemischt: Was für ein Strand, was für ein Blick…puh so viele Camper. Heute fuhr ich weiter mit Tränen in den Augen. Jeder benachbarte Langzeitcamper war mir ans Herz gewachsen, denn wir haben alle den gleichen Freiheitswunsch in uns. Und Tarifa, eine Stadt, die im Sturm mein Herz eroberte, eine Stadt in der ich Wurzeln schlagen könnte.
Heute habe ich meine Vorräte bei meinem Lieblingsbäcker, meinem Lieblingsgemüseladen und natürlich beim unschlagbaren Konditor aufgefüllt. Die 3 haben mein spanisch vorangetrieben. Unscheinbar hinter Fensterläden befinden sich diese Geschäfte in der Altstadt. Erst eine Gasse entlang, die kaum 50 cm breit ist, lande ich auf einem kleinen Platz mit Biogemüse/-obst und einem Bäcker. Es herrscht Leben hinter jeder einzelnen Tür, ein freudiges lautes – für mich nicht immer verständliches – Reden ist zu hören. Ich habe das Gefühl jeden einzelnen Stein zu kennen, ich habe das Gefühl zu Hause zu sein. Ich liebe es hier zu sein.
Tarifa ich komme wieder. An deinen Stränden will ich surfen lernen und dich will ich noch besser kennenlernen.
Vorerst bleiben die Erinnerungen, denn ja, ich will noch etwas mehr von Spanien und Portugal sehen. Heute führte mich mein erster Weg zur Wanderdüne nach Bolonia. Von weiten sah sie etwas unspektakulär aus und ich war enttäuscht, dafür den Umweg in Kauf genommen zu haben. Bis ich dann mittendrin in 200 m und 30 m Höhe stand. Himmel war das anstrengend und ich dachte, ich befinde mich in einer Wüste. Ein unbeschreibliches Erlebnis, dass ich jedem, der sich in Gegend befindet nur ans Herz legen kann. Ich habe die 30 m Höhe zwar nach 1 Stunde bezwungen, aber nicht die 200 m.

Pünktlich zum Sonnenuntergang trafen wir in Conil ein. Eigentlich nur für eine Nacht. Aber dieser Geheimtipp einer anderen Familie lässt uns die Aufenthaltsdauer nochmal überdenken. Es ist wunderschön und friedlich hier.