Zurück an der Küste und nur noch ein paar Kilometer bis Portugal. Meine letzten Stunden in Spanien. Als ich vor 58 Tagen startete, ging ich davon aus, dass ich Anfang November in Portugal eintrudele. Ich konnte nicht ahnen, wie sehr mich Spanien und insbesondere Andalusien in seinen Bann zieht.
Noch bin ich unschlüssig, ob ich lange in Portugal verweilen werde. Die spanische Sprache wird mir immer vertrauter und ich bin kurz davor, dass es „Click“ in meinem Hirn macht und ich sie spreche. Momentan kann ich sie gut verstehen und sehr gut lesen. Das Sprechen ist noch hakelig, aber ich werde verstanden. Portugiesisch ist ganz anders und hört sich wie russisch an.
Was mich in Frankreich bereits beeindruckte, vertiefte sich in Spanien noch: Die Verkehrsführung. Da kann sich Deutschland mal ein Beispiel dran nehmen. Wir standen nie in einem Stau, weder auf einer Autobahn, noch einer „Landstraße“ noch innerorts. Auch nicht in Großstädten. Die Kreisel OHNE Ampelführung gewährleisten einen fließenden Verkehr, ebenso wie die Einbahnstraßenregelungen innerorts. Gewöhnungsbedrüftig, aber sehr durchdacht. Ebenso wie die Parkmöglichkeiten. Klar ist parken im Ort eine Katastrophe, vor allem mit Wohnmobil. Aber blaue Markierungen „Parkuhr“, gelbe Markierung „Parkverbot“ und weiße Markierungen „kostenloses parken“. So simpel und sofort erkennbar. Kein langes Suchen nach irgendwelchen Schildern.
Bisher sind wir mautfrei durch Frankreich und Spanien gefahren. Das Geld haben wir in Eis und Kuchen investiert. Damit ist nun Schluss. Wir MÜSSEN über die A22 über die Grenze fahren und damit wird die erste Maut unserer Reise fällig. Direkt hinter der spanischen Grenze gibt es einen „Welcome Point“. Ein nettes Wort für eine Station, die Geld von mir haben will ohne eine Gegenleistung zu erbringen. Denn Autobahn werden wir auch in Portugal nicht fahren. Das letzte Mal, dass ich mit einem Welcome Point in Berührung kam, war 1989 und da bekam ich Geld, nämlich 100 (West)Mark.
Ich freue mich auf Portugal, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass ich schneller wieder in Spanien bin als gedacht. Mein Herz hängt doch noch in Tarifa fest.