Der erste Schock…
Am 60. Tag nach Reisebeginn fahren wir über die Grenze nach Portugal. Trotz der anhaltenden Trockenheit und Waldbrände ein sehr grünes Land. Ein freundliches Land. Die Portugiesen grüßen und winken und lächeln. Wenn ich das in Deutschland umsetze, lande ich vermutlich in der geschlossenen Anstalt.
Erschrocken von der Wohnmobildichte, die einer Neubausiedlung in Hannover gleicht, wollten wir direkt wieder kehrt machen. Nachdem wir eine Nacht darüber geschlafen haben, sind wir von der Küste weg ins Landesinnere gefahren und fanden dort die Ruhe und Einsamkeit, die wir suchen. Die Westküste erhält natürlich noch eine Chance.
In Portugal ist die Verkehrsführung ähnlich wie in Frankreich/Spanien. Ein Kreisel nach dem anderen. Manchmal sogar 3 Kreisel direkt hintereinander, wie eine Doppelacht. Von mir den Stempel „witzig“ bekommt das Land für die Bestrafung von Schnellfahrern. Die Radarkontrolle wird angekündigt, dann wird gemessen, ABER NICHT geblitzt, sondern kurz nach der Radarkontrolle, schaltet eine Ampel auf rot, wenn man zu schnell war. Und die bleibt dann erstmal rot. Diese Ampeln haben keine weitere Bedeutung als Verkehrserziehung. Sie stehen mitten auf einer „Landstraße“ oder einem „Schnellweg“. Heißt also entweder gut auf die Geschwindigkeit achten oder so schnell fahren, dass die Ampel noch nicht umgeschaltet hat. Uns hat es jedenfalls schon erwischt, allerdings nicht weil wir zu schnell waren, sondern ein Auto direkt vor uns. Hui…der hat nicht nur mit der roten Ampel zu kämpfen, sondern auch mit dem Mopp, der hinter ihm stehenden Autofahrer, die den Schnellfahrer am liebsten lynchen würden. Ich finde es echt „witzig“. Besser als jedes Knöllchen, denn man wird sofort ausgebremst.
Letzte Nacht verbrachten wir an einem Stausee. Der Nebel, der heute morgen aus ihm emporstieg war ein wundervolles Schauspiel. Wo wir heute Nacht sind und vor allem, was wir heute erlebt haben, erzähle ich morgen. Jetzt bin ich zu müde, denn da ich nach Biorhythmus lebe, habe ich, obwohl ich seit 48 Stunden in diesem Land bin, nicht gerallt, dass ich in einer anderen Zeitzone bin und die Uhr 1 Stunde zurückstellen musste. Eigentlich egal, wenn da nicht ausgerechnet heute ein Termin nach Uhrzeit gewesen wäre. Meine Überpünktlichkeit hat jedenfalls für Gelächter gesorgt.