Ich bin verliebt…
Nach dem Schrecken der 1. Nacht an der Algarveküste habe ich mich Hals über Kopf in dieses Land verliebt. Portugal hat viele Seiten, ich kenne sie noch lange nicht alle, doch bisher erfreut jeder Landschaftsstrich mein Herz. Der feine Sandstrand mit dem türkisblauen Atlantik, die Steilküsten, die Stauseen, die kleinen Dörfer, die Pinienwälder….Es ist ganz anders als Spanien. Kein Müll der herumliegt und wir können sogar mit Peter in den Städten und Dörfern parken.
Familien gibt es hier viele und Luna muss nicht mehr so viel suchen. Gestern waren wir auf einem Freilernertreffen in Sagres. Sagen wir so, Luna zuliebe halten wir das ab und zu durch. Mit den Erwachsenen und uns, das passt nicht ganz so. Wir reisen und wollen Land/Leute kennenlernen, diese Familien mieten sich monatelang auf einem Campingplatz ein. Ich finde das lustig. Sie zahlen 400 bis 600 EUR pro Monat Miete. Bei den gestrigen 13 Familien macht das ca. 7000 EUR im Monat. Davon könnten sie sich in Meernähe (ja, der Campingplatz ist nicht am Meer, sondern an der vielbefahrenen N125) schon etwas Riesiges mieten bzw. nach ihrem 6-monatigen Aufenthalt ein tolles Grundstück kaufen. Und ausgerechnet diese Menschen fragen uns, wie wir das finanziell machen mit der Reiserei. Haha…meine Antwort war klar oder? Wir mieten uns nicht auf einem Campingplatz ein.
Das war der gestrige Tag und wir haben ihn zwar gelangweilt überlebt, aber wir haben ihn überlebt. Als nach 3 Stunden eine Welle Luna erwischte und er nass war, nutzten wir die Chance, brachten unserer frierendes Kind zum Auto (gestern war es sehr windig) und sagten, wir müssten fahren, damit wir ihm trockene Kleidung anziehen können. Ihren Einwand, dass in Peter doch seine Kleidung sei, übertönte der Motor.
Als wir dann zum Sonnenuntergang am südwestlichsten Punkt Europas ankamen, wussten wir: Richtige Entscheidung. Aufgrund der Dunkelheit konnten wir gar nicht sehen, wo wir unseren Schlafplatz eingenommen hatten. Heute morgen war die Überraschung umso größer. An einem der schönsten Strände, die ich bisher gesehen habe (Praia do Beliche). 157 Stufen muss man hinuntergehen und steht in einer Bucht, die malerisch und atemberaubend schön ist. Der Sand ganz weiß und klar, das Wasser blau/türkis, umrahmt von gigantischen Felsen. Das Wetter meinte es so gut, dass ich kurzerhand „Baden“ ging. Das Wasser war sehr warm und da es windstill war, konnte ich lange im Wasser bleiben. Ja, das Wetter. Auch hier hält der Winter Einzug. Man spürt es deutlich. Zur Mittagszeit ist es meistens sehr warm, aber vormittags und nachmittags wird es dann kühl und nachts geht’s Richtung 0 Grad. Die Sonne steht auch sehr tief, was man beim Autofahren deutlich merkt.
Auf morgen freue ich mich. Da geht es zur Pizzanight Algarve. Hört sich sehr touristisch an? Ist aber das Gegenteil.